Tools zur Depotverwaltung
Einführung
Seit vielen Jahren benutze ich nun schon das Programm "Portfolio Performance" um meine Investitionskonten und Depots zu verwalten. Wie jedes andere Tool hat natürlich auch dieses Vor- und Nachteile. Da es nun ein paar Alternativen gibt, habe ich mir mal die Zeit genommen und die derzeit (aus meiner Sicht) fünf Bekanntesten verglichen.
Portfolio Performance (https://www.portfolio-performance.info/)
Parqet (https://www.parqet.com/)
DivvyDiary (https://divvydiary.com/de/)
ExtraETF Finanzmanager (https://de.extraetf.com/)
Simply Wall St. (https://simplywall.st/)
Zu den einzelnen Tools schaue ich mir jeweils den Funktionsumfang und die Bedienbarkeit an und gebe dazu meine Einschätzung. Zum Schluss dieses Beitrags erwähne ich dann noch meinen Favoriten aus der hier vorgestellten Liste. Es sei noch gesagt dass ich meine Arbeit am PC schreibe und hier die PC Versionen der Tools vergleiche. Einige Funktionen können also entsprechend in den Mobilversionen abweichen (z.B. das Handling in den Eingabemasken). Die grundsätzliche Einschätzung sollte aber über die Endgeräte gleich sein. Schreibt mir gerne falls etwas überhaupt nicht zutrifft!
Zeitpunkt dieses Vergleichs ist August 2022, es kann also gut sein dass mittlerweile neue Funktionen und Features hinzugekommen sind. Dieser Vergleich stellt meine eigene Meinung dar, ich bin, abgesehen von den abgeschlossenen Abos als Kunde, nicht mit den genannten Tools, deren Entwickler oder Eigentümern verbunden, weder geschäftlich noch privat.
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TL;DR
Ganz Unten.
Change Log
Portfolio Performance im Fokus
Portfolio Performance ist ein javabasiertes Tool welches schon seit ca. 10 Jahren existiert und auf verschiedenen Betriebssystemen ausgeführt werden kann. Sinn- und Zweck ist es, wer hätte es gedacht, die Performance eines Gesamtportfolios zu berechnen. Dabei bietet das Tool nicht nur die Möglichkeit, Depots anzulegen sondern auch Cash-Konten zu verwalten und die Performance gegenüber Benchmarks zu betrachten.
Seit Anfang 2012 gibt es Portfolio Performance um die Performance eines Gesamtportfolios zu berechnen - über verschiedene Depots und Konten hinweg - anhand von True-Time Weighted Rate of Return und internem Zinsfuß
https://help.portfolio-performance.info/
Entsprechend fällt im Vergleich auf: Dieses Tool ist nicht Browser-basiert sondern muss heruntergeladen und installiert werden. Man ist selbst dafür verantwortlich, die Version aktuell zu halten und Updates zu installieren. Glücklicherweise erinnert PP daran, sobald ein neues Update bereit steht und bietet an, das Update mit einem Klick zu installieren. Ist also kein Aufwand, sollte man aber dennoch wissen.
Die angelegten Daten werden dabei lokal in einer (optional verschlüsselten) XML Datei gespeichert. Der Speicherplatz wird dabei in der Regel der eigene PC sein, ein Cloudspeicher, z.B. Dropbox, ist aber auch problemlos möglich. So kommt man immerhin von anderen Orten an die Datei, sollte man nicht gerade am eigenen PC sein.
Portfolio Performance bietet die Möglichkeit, eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Konten und Depots zu erstellen. Pro Datei. Hier sind also realistisch gesehen keine Limits gesetzt, da wird vermutlich jeder alle seine Depotdaten, Konten und Buchungen unterbringen können.
Als Offline Applikation fehlt dem Programm natürlich das fancy Auftreten der browserbasierten Konkurrenz, macht das aber durch den Funktionsumfang mehr als wett. Nachfolgend mal ein "Performance" Dashboard, welches mit einzelnen Widgets ausgestattet ist und frei konfigurierbar ist (Widgets entfernen, hinzufügen oder sogar neue Dashboards erstellen und hin- und her schalten):
Wer sich über die Werte wundert: Ich habe hier mal ein fiktives Depot erstellt. Mittels der "Sparplan" Funktion konnte ich rückwirkend ab dem 01.01.2020 (Datum von mir frei gewählt) Sparpläne ausführen lassen. Dabei habe ich mich völlig willkürlich für 150 € Nasdaq 100 ETF, 15 € Bitcoin und 100 € Notgroschen (Cash) entschieden.
Neben der Performanceübersicht gibts es, wie in dem Screenshot zu sehen, noch weitere Funktionen. Beispielsweise die Bestandsanzeige, ein Diagramm zur Vermögensaufstellung, Zahlungsübersicht (damit sind beispielsweise Steuern, Gebühren, aber auch Zins- und Dividendenerträge gemeint) und Klassifizierungen.
Eine Klassifizierung wäre hier beispielsweise eine Unterteilung und Ansicht nach Regionen. Oder nach Branchen. Oder eine Unterteilung nach Asset Allocation. Das beste aber ist: Man kann auch eigene Klassifizierungen erstellen und die Wertpapiere entsprechend einsortieren.
Wertpapiere
Apropos Wertpapiere - diese müssen vor der Benutzung erstmal manuell angelegt werden. Während das in den frühen Versionen von PP noch umständlich war, gibt es mittlerweile den/der/die/das "Portfolio Report", einer Datenquelle für alle möglichen Wertpapiere. Mit Eingabe der ISIN, WKN oder Ticker wird in der Regel das WP gefunden und kann direkt übernommen werden. Auch das automatische Kursabrufen ist damit konfiguriert, was aber auch nachtäglich geändert und deaktiviert werden kann (das ist ein Punkt, der erwähnt werden sollte, da das schon ein deutlicher Unterschied gegenüber den anderen Tools in diesem Vergleich ist). Positiv ist hier zu erwähnen dass man die Wertpapiere frei benennen kann. Was auch dringend notwendig ist, bei den teilweise abenteuerlichen Abkürzungen. Viel Spaß beim Identifizieren des UBS I.ETF-MSC.U.S.F.M.ADL ETFs 😊 .
Natürlich möchte ich in diesem Vergleich nicht auf alle möglichen Funktionen des Tools eingehen, dafür sind es einfach zu viele und man hat wirklich freie Gestaltungsmöglichkeiten in der Depot- / Performanceansicht. Spalten in der Vermögensaufstellung können ebenso konfiguriert werden wie Benchmarks, Sparpläne, Dividendenerträge und so weiter. Hier noch ein paar Screenshots der Oberfläche:
Eingabe der Transaktionen
Ein weiterer Aspekt, der gut gefällt, ist die Eingabemaske. Man kann zu jeder Zeit auf ein Wertpapier, Konto oder Depot rechtsklicken und beispielsweise "Kauf" oder "Verkauf" auswählen. In der dann erscheinenden Maske sind bereits die Kontext-spezifischen Werte eingetragen (ein "Kauf"-Klick auf ein WP füllt entsprechend das WP ein, "Kauf"-Klick auf ein Depot fügt das Depot samt Verrechnungskonto ein). Dann gibt man Anzahl und Kurs ein und entsprechend wird der Gesamtbetrag berechnet. Oder Anzahl und Gesamtbetrag und der Kurs wird berechnet. Dazu noch Gebühren, Steuern und fertig ist die Laube. Auch gut: Man kann durch die Felder mit Tab durchschalten. Ja, klingt nach 'nem Witz, aber wie wir noch sehen werden: Das bietet nicht jedes Tool. Und zu guter Letzt kann man auch einfach mit "Speichern & Neu" eine weitere Transaktion anlegen, ohne die Maske verlassen zu müssen.
Darüber hinaus gibt es noch eine Menge anderer, kontextabhängiger Funktionen. Ohne ins Detail zu gehen sind diese zum Beispiel: Verkauf, Dividende, CSV / PDF importieren, Umbuchung, Steuern, Steuerrückerstattung, Gebühren, Zinsen, Entnahmen, Einlagen, Konto / Depot deaktivieren, uvm. - Es wird deutlich: Hier bleibt nahezu kein Wunsch offen und das sollte als starker Pluspunkt für Portfolio Performance verstanden werden. Es gibt stets irgendein Feature, welches PP hat, die anderen Mitbewerber aber nicht bieten können.
Und zwei bisher noch nicht erwähnte Aspekte: Zum einen ist das Tool komplett kostenlos zum Download verfügbar und zum anderen gibt es immer wieder Updates - es wird also immer noch aktiv daran gearbeitet und mit neuen Funktionen versehen. Bei dem ganzen Umfang und der Intensität, mit der ich das Tool schon genutzt habe, wäre hier ein einmaliger Preis oder sogar ein Abo Modell durchaus angemessen. Hut ab dass das (noch?) nicht monetarisiert wurde und so wirklich jedem zur Verfügung steht.
Trotz all der Funktionen gibt es noch etwas auf der Soll-Seite: Als offline Applikation sind die Inhalte natürlich nicht nativ teilbar, d.h. ich kann nicht einfach einen Link posten und jeder kann darauf zugreifen (außer über den schon erwähnten Cloud Speicher Umweg mit eigener PP Instanz). Auch ist die Berechnung der Performance für mich nicht immer intuitiv nachvollziehbar, was aber wohl eher dem FIFO Prinzip als dem Programm geschuldet ist. Ich trade sehr viel und trage diese Trades auch in PP ein, als Depot Käufe bzw. Verkäufe. Es gibt zwar die "Berechnungen" Seite, auf der alle realisierten und unrealisierten Beträge dargestellt sind, allerdings wird es schnell sehr unübersichtlich. Die einzelnen Buchungen werden als Tooltip dargestellt und man kann sich vorstellen, wie dieser aussieht, wenn man etliche, vielleicht sogar über 100 Buchungen hat.
Kosten
Wie oben schon gesagt (dennoch hier nochmal zur Übersicht): Die Nutzung ist komplett kostenfrei, Stand August 2022.
Sonstiges
Einen Hinweis, den ich noch nach Veröffentlichung des Artikels erhalten habe (@DzNachtisch) und woran ich ehrlich gesagt nicht so gedacht habe: Für Portfolio Performance benötigt man keine Zugangsdaten. Die eigenen Depots, Konten, Summen sowie persönliche Daten müssen nicht online gespeichert werden und sind damit "unter eigener Kontrolle". Ohne die Sicherheit aller Tools in diesem Vergleich zu bewerten (da fehlt mir die Kompetenz) lässt sich aber konstatieren, dass bei allen folgenden Tools Persönliche Daten (insb. für Abrechnungen) auf einem wo auch immer gehosteten Server gespeichert werden.
Parqet im Fokus
Parqet ist ein weiteres Tool für die Depotverwaltung. Es ist browser-/webbasiert und hieß vorher "Tresor One". Aufgrund einer internationalen Expansion wurde es umbenannt (siehe dazu https://www.parqet.com/blog/tresor-one-ist-jetzt-parqet ).
Im Gegensatz zu Portfolio Performance ist Parqet weniger komplex und hat entsprechend weniger Funktionen (das trifft aber gleichermaßen auf alle folgenden Tools zu). Die Navigationsleiste auf der linken Seite zeigt die vier großen Funktionen: "Dashboard", "Analyse", "Aktivitäten", "Dividenden".
Insbesondere in der kostenfreien Variante sind einige Features limitiert, so dass es sich in dem Fall um eine, treffenderweise auch so als Kontomodell genannt, "Basis" Depotverwaltung handelt. Unverständlich ist mir allerdings dass das Feature, eine 140 Zeichen Notiz zu einer Buchung zu speichern, erst mit einem 8 € pro Monat - Abo aktiviert wird. Aber ich greife vorweg, also von vorne:
Man kann ein neues Portfolio mit wenigen Klicks erstellen und sogar öffentlich freigeben. Dabei kann man festlegen, ob die absoluten oder nur die relativen, d.h. prozentualen, Werte den Besuchern angezeigt werden. Kein umständliches Installieren-Drop-Box-Download-Hin-und-Her.
Nach der Portfolio Erstellung können neue Aktivitäten hinzufügt werden, entweder durch den Upload von Dokumenten oder manuell, "wie gewohnt". Im ersten Feld "Typ" wird gewählt, um welche Art Aktivität es sich handelt: Kauf, Verkauf, Dividende, Einbuchung oder Ausbuchung. Die Eingabemaske sieht dabei fast immer gleich aus (außer bei Ausbuchungen) und ist selbsterklärend. Positiv fällt der "Speichern und Weitere anlegen" Button auf - damit kann man, wie bei Portfolio Performance, direkt weitermachen und muss die Maske nicht jedes mal aufs neue öffnen.
Besonders gefallen hier die kleinen Summenzeichen, denn mit einem Klick darauf kann man festlegen, welches Feld automatisch berechnet werden soll. Liegt beispielsweise der Endbetrag und die Anteile vor, dann einfach auf das Summenzeichen neben "Preis" klicken und der Kurs, zu welchem gekauft wurde, wird eingefügt. Damit ist es kein Glücksspiel mehr welcher Wert nun berechnet wird.
Was mich aber auch direkt zu einem "Ärgernis" bringt. Nicht wirklich entscheidend, aber das muss doch nicht sein: Falsche Tabstopps. Die älteren kennen ihn noch, den Tabulator. Gen Z und jünger wohl weniger. Ich wechsel' gerne mit Tab zwischen den einzelnen Feldern. Ich gebe den Preis pro Aktie ein und möchte dann, ohne Maus, weiter zum "Anteile" Feld wechseln. Dafür muss ich dann aber erstmal fünfmal die Taste drücken weil noch andere Felder "angesprungen" werden. Ich gebe zu dass das nur ein kleiner Aspekt ist, aber es fällt (mir) direkt auf. Benutzt man nur Maus oder Finger, dann relativiert sich das.
Übrigens, ein kleines, aber feines Feature, welches mir sehr gefällt, ist, dass an den Wertpapieren (sowohl in der Eingabemaske als auch auf dem Dashboard) jeweils die ISIN und WKN steht und diese mit einem Klick kopiert werden können. So kann man auf die ISIN klicken und diese dann direkt beim Broker oder anderen Seiten einfügen.
Dashboard
Damit nun auch mal ein paar Daten in das Depot kommen, habe ich auch hier das schon aus dem Portfolio Performance Fokus bekannte Portfolio mit 150 € Nasdaq ETF, 15 € Bitcoin und 100 € Notgroschen pro Monat angelegt; eine Sparplan Option fehlt indes. Das Dashboard sieht dann wie folgt aus:
Obgleich man das Tool natürlich vortrefflich ohne Dividenden-Werte nutzen kann, so wird es dem Funktionsumfang doch nicht gerecht. Um diese nun auch darzustellen, füge ich noch ab 01.01.2021 monatlich für 50 € den Vanguard All World High Dividend Yield ETF hinzu, inklusive der Ausschüttungen. Dabei macht mir Parqet hier das Leben etwas schwer, denn ich muss auch hier Anteile, Summe und Preis bzw. Ausschüttung eingeben. Das Ausschüttungsfeld ist mit dem, zum ausgewählten Datum, vorhandenen Kurs vor-ausgefüllt und die Anteile stehen auf 1, berücksichtigen also nicht die zum Datum im Depot vorhandenen Stücke. Rückwirkend, insbesondere bei Sparplänen mit entsprechenden Bruchstücken, ist das also ein aus meiner Sicht nicht zu lösender Krampf. Die 50 € sind so gewählt, dass sie ungefähr dem Preis eines Anteils entsprechen, daher werde ich hier, zur Darstellung, näherungsweise die vollen Stücke pro Monat annehmen (d.h. im März gabs für 3 Stücke Dividende, im Juni für 6 usw.). Ausschüttung pro Anteil habe ich von ExtraETF übernommen (https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B8GKDB10?tab=distributions).
Dividenden
Auf dem Dividenden-Dashboard kann man sich dann die erhaltenen Dividenden Monatlich oder kummuliert anzeigen lassen. Dazu gibts eine persönliche Div-Rendite und eine kompakte Übersicht.
Analyse
Das Feature "Analyse" ist die Funktion, bei der sich das Basis Modell am deutlichsten vom "Plus" bzw. "Investor" Modell unterschiedet. Während ich in der freien Version nur meine Portfolio-Allokation sehe (55% Nasdaq, 30% Notgroschen, etc), bietet mir das kostenbehaftete Modell noch weitere Einblicke in meine Depotstruktur. So sieht man dann noch zusätzlich welche Assetsklassen man im Depot hat (63% Wertpapiere, 30% Cash, 7% Crypto), die Sektoren, Branchen, Regionen, Länder und den Typ (wobei bei letzterem nur auf die Wertpapiere eingegangen wird).
Ein gelungenes Feature ist der monatliche Kapital Zu- und Abfluss durch Käufe und Verkäufe. Natürlich wird das keine Überraschungen für jemanden bieten, der sein Konto im Blick hat, aber es visualisiert schön wie das Depot angewachsen ist (aber: ohne das Cash-Konto zu inkludieren).
Auch nützlich: Bereits die erste Zeile auf der Seite. Diese leicht zu überlesende Übersicht finde ich tatsächlich sehr interessant, gibt es doch sofort Aufschluss darüber, mit wie vielen "Holdings" man in wie viele Sektoren, Regionen und Länder investiert ist.
Gut gelöst ist (aber muss man erstmal drauf kommen) dass man auf die einzelnen Elemente in der Liste rechts neben dem Kreisdiagramm klicken kann. Das ergibt einen schönen "drill down" in die einzelnen Wertpapiere. Beispielsweise zeigt in meinem Demo-Depot ein Klick auf die "7,03% Basiskonsumgüter" als Sektor die Übersicht, dass sich diese 7,03% auf 5,58% Nasdaq ETF und 1,45% High Dividend Yield ETF aufteilen. Was hier leider nicht verfügbar ist: Ein Aufklappen des ETFs. Es wäre sehr hilfreich wenn nicht der Nasdaq ETF als 5,58% angezeigt werden würde sondern die im ETF enthaltenen Werte. Oder besser noch: Wenn der ETF an sich, als Unterpunkt, auch nochmal angeklickt werden könnte und dann die einzelnen Elemente anzeigt.
Sonstige Funktionen
Kurz seien noch die Funktionen "Watchlist", "Märkte" und "Community" erwähnt - diese befinden sich ebenfalls in der linken Navigationsleiste. Nun dürfte wenig überraschen was sich dahinter verbirgt. Die Watchlist bietet, wie auch das Depot, das Feature, dass man diese anlegen und öffentlich teilen kann.
In der Marktübersicht sehe ich, neben den üblichen Verdächtigen wie die DAX und MSCI World Performance, auch die Top Gekauft und Top Verkauft Werte, basierend auf "verifizierten Aktivitäten der letzten 7 Tage". Ebenso gibt es einen Hinweis auf zuletzt gesuchte Wertpapiere und die Wechselkurse EURUSD, EURJPY, EURGBP und EURCAD. Zuletzt gibt es noch eine Anzeige der "beliebten Watchlists" inklusive Followerzahl. Allen voran die Aktiengram.de Watchlist mit 96 Assets.
"Community" wechselt ins Parqet Forum und auch wenn ich dort nicht aktiv bin und daher wenig zu sagen kann, fällt eine Community Integration doch positiv auf. Ohne das also inhaltlich zu bewerten ist das durchaus etwas für die Haben Seite.
Dem gegenüber stehen allerdings ein paar Contra-Aspekte, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Man hat es bei der Analyse oben vielleicht schon gemerkt: Viel ist da nicht. Die Darstellung der Allokation ist nett, ist aber keinesfalls ausreichend um das Abo-Modell zu rechtfertigen (und das ist nun mal das große Feature hinter der Paywall, von den "mehr und größer" Features abgesehen). Die Konkurrenz macht es da besser, beispielsweise mit Korrelation der Assets, historischem Risiko, der Performance der letzten Jahre etc.). Ach ja, ohne Abo gibts auch nicht die 140 Zeichen Notizfunktion, was wohl nicht weiter kommentiert werden muss.
In letzter Minute
Kurz bevor ich diesen Vergleich veröffentlichen wollte, kam mir noch eine Parqet Update Mail ins Postfach. Es hat sich einiges getan und ich darf verraten: Ohne diese Updates wäre mein Fazit schlechter ausgefallen. So hat sich beispielsweise die Assetansicht verbessert.
Wenn man vom Dashboard aus auf ein Wertpapier in seinem Portfolio klickt (oder einfach oben nach einem beliebigen WP sucht), dann öffnet sich die Assetübersicht mit Informationen zum Wertpapier einerseits und zu den "Holdings" andererseits. Es wird im Chart angezeigt wann die Aktivitätszeitpunkte waren (z.B. wann gekauft wurde) und aktuelle Kurs- und G&V Informationen werden in einer separaten Box dargestellt. Erhaltene Dividenden und die letzten Aktivitäten runden das Bild hier ab.
Der "Übersicht"-Tab zeigt die generellen WP Informationen. Bei ETFs sieht man hier die Zusammensetzung des ETFs (Wertpapiere, Sektoren, Länder) und mit einem eingearbeiteten JustETF Link kommt man zu weiterführenden Informationen. Sehr gut ist die Anzeige der verschiedenen Tickersymbole! Ich selbst arbeite immer da, wo es möglich ist, mit Symbolen (beispielsweise Tradingview, Seeking Alpha, Suchmaschinen) und so eine Auflistung habe ich noch nicht woanders gesehen. Zuletzt sieht man unten noch "Kunden, die das kauften, kauften auch". Ob man das braucht, sei mal dahingestellt. Ich würde das eher als "Unterhaltung" einstufen, sieht aber dafür ganz gut aus.
Wenn man das auf Aktien anwendet, dann finden sich hier noch das Unternehmensprofil, eine Analystenprognose, News, historische Dividenden, die letzten Kennzahlen und so weiter. Kurz gesagt: Alle Informationen, die man auf einen Blick über ein Wertpapier haben möchte. Natürlich möchte der eine oder andere noch mehr sehen, einen detaillierten Blick in die Bilanz oder so. Aber dafür gibts dann andere Seiten (z.B. Seeking Alpha, Gurufocus).
Übrigens, auch eine erst kürzlich erfolgte Änderung: Die Kursaktualisierung findet jetzt im Browser statt, nicht mehr ausschließlich beim Neuladen der Seite. Das ist auf jeden Fall zu begrüßen.
Kosten
Der aktuelle Preis ist entweder 0 € im Monat (Basis), 7,99 € im Monat (Plus) oder 29,99 € (Investor). Hier mal ein Screenshot der verschiedenen Kontomodelle:
Wie in der Übersicht zu sehen kann man mit einem jeweils höheren Kontomodell auch mehrere Watchlists und Portfolios verwalten. Die 7,99 €, wenngleich aus meiner Sicht zu teuer, kann man wohl noch rechtfertigen - das Investorkonto hingegen nicht. Wenn ich 15 Portfolios managen möchte, dann sollte ich doch bitte auf eine professionellere und ausgereifte Software zurückgreifen (oder gleich Portfolio Performance nutzen). Mehrfach hatte ich alleine während meiner Testdaten-Eingabe "Deadlocks" und musste mich entweder neu einloggen oder zurück zum Dashboard wechseln, damit es weiter ging. Teilweise kam auch bei der Eingabe von Werten plötzlich die Meldung, dass das Wertpapier nicht unterstützt wird, obgleich noch vor 5 Sekunden eine Aktivität angelegt worden ist. Das allerdings ist reproduzierbar (Eingabe eines neuen Kurses ins entsprechende Feld während Parqet noch mit dem Speichern beschäftigt ist) und sicher einfach zu beheben.
Immerhin wird man auch darauf hingeweisen dass eine Buchung/Aktivität bereits vorhanden ist - ein Pluspunkt.
DivvyDiary im Fokus
DivvyDiary, ebenfalls web-/browserbasiert, fällt hier ein wenig aus der Reihe. Denn es bietet nicht die klassischen Analyse- oder Vergleichsfeatures wie die anderen Kandidaten in meinem Vergleich. Dennoch möchte ich das Tool hier aufnehmen, denn es hat eine besondere Nische die durch die anderen zwar auch zum Teil bedient wird, aber eben nicht in der Konsequenz mit der DivvyDiary das macht: Dividenden und auf Dividenden ausgerichtete Depots. Dürfte eigentlich klar sein, bei dem Namen. Und nebenbei sei erwähnt: Aufgrund einer Partnerschaft kommen die Parqet-Dividendenkalender Daten von DivvyDiary. Im Folgenden nutze ich als Abkürzung mal "DD" . Wo findet sich das noch gleich... ach ja, auf Dagobert Ducks Geldspeicher. So fügt sich alles zusammen 😉 .
Entsprechend der Fokussierung auf Dividenden stellt sich DD auch recht minimalistisch dar, es gibt "wenig zu klicken". Was durchaus positiv zu verstehen ist. Unterteilt werden die Funktionen in "Dividendenkalender", "Mein Depot" und "Alle Aktien" (nicht zu verwechseln mit dem unlängst äußerst kontrovers diskutierten Portal dessen Bewertung ich mir verkneife). Hier sollte DD mal das Label ändern, in Aktienübersicht oder Aktiendatenbank oder Alle Wertpapiere oder irgendwas, was sich von diesem **** distanziert - auch wenn das natürlich initial nichts miteinander zu tun haben dürfte.
Dividendenkalender
Die erste Funktion, der "Dividendenkalender", zeigt für alle Positionen die Dividenden pro Position auf Monatsbasis an. Man sieht auf einen Blick welche Unternehmen z.B. im Juli ausschütten, dazu noch wie viel, wann und das Ex-Datum. Das "wie viel" basiert, entsprechend der minimalistischen Positions-Eingabemaske, auf dem heutigen Depotstand und berücksichtigt daher nicht das Szenario Kauf vor Ex Date, Verkauf nach Ex Date und dann Dividenden kassieren ohne die Aktie noch im Depot zu haben. Man kann filtern ob man alle seine Depots hier angezeigt haben möchte oder ob einzelne ausgeschlossen werden sollen. Darüber hinaus kann man wählen ob man nur die Werte aus den Depots sehen möchte oder den "allgemeinen Dividendenkalender für alle Wertpapiere auf DivvyDiary". Bei letzterem dann allerdings "nur" mit (wahlweise) Zahltag oder Ex-Tag am aktuellen und nächsten Tag, aufgrund der Menge der Daten.
Mein Depot
Als nächstes gibt es "Mein Depot" - Dahinter zeigt DD auf einen Blick alles, was man über das Dividendendepot wissen muss und in so einem Tool erwarten würde. Depotwert, Durchschnitts-Dividendenrendite und die jährliche Bruttodividende (FWD). That's it, kein Vergleich mit z.B. einem NASDAQ Index oder die Performance der letzten 5 Jahre. Es werden die Depotpositionen dargestellt und seit kurzem findet sich da drunter noch ein Kreisdiagramm, welches mir die Allokation darstellt (beispielsweise analog der kostenfreien Darstellung in der Parqet Analyse Funktion). Auch in letzter Minute, vor Veröffentlichung, kam noch eine kleine, aber für DivvyDiary neue Funktion, mit rein: Anzeige der Kursgewinne bzw. Kursverluste pro Position. Das gefällt!
Die Eingabe von neuen Werten ist dabei auch recht simpel, wenngleich auch nicht komplett "barrierefrei". Man sucht einfach nach dem Wertpapier, gibt die Anzahl ein und das wars. Ohne Kurs, ohne Datum, ohne Gesamtsumme. Weil das Tool eben kein Analysetool ist, sondern ein persönlicher Dividendenkalender (was völlig wertfrei zu verstehen ist). Durch die Eingabe dieser zwei Dinge, Anzahl und Wertpapier, kann schon meine Dividendeneinnahme dargestellt und entsprechende Einträge im Kalender angezeigt werden. Ist die Position erstmal angelegt, kann man diese aber noch bearbeiten und dann doch einen Einstandskurs eingeben. Das hat den Vorteil, dass DD dann die persönliche Dividendenrendite berechnen und darstellen kann.
Aber nochmal zur Eingabe und Wertpapiersuche an sich. Bei einer so großen Datenbank findet eine Namenssuche nicht nur "die eine Aktie" sondern beispielsweise auch Fonds. Eine Suche nach "Allianz" oder "Allianz SE" zeigt mir etliche Allianz Fonds, aber die Aktie selbst bekomme ich nur nach Eingabe der ISIN, der WKN oder des Symbols. Darüber hinaus ist die Ergebnisliste in ihrer Größe begrenzt, so dass man zum Einpflegen dieser Position auf andere Quellen zurückgreifen muss (sofern man nicht einen der drei genannten Werte zur Hand hat). Fairerweise möchte ich aber noch erwähnen, dass das ein Ausnahmefall war und die Allianz als Fondsanbieter natürlich ein Härtefall für die Suche ist. Alle anderen Aktien in meinem Test wurden ohne Probleme auch mit Namen gefunden.
DD bietet innerhalb des Depots (wie auch innerhalb des Dividendenkalenders von oben) die Möglichkeit, sich die historischen Ausschüttungen anzeigen zu lassen, inklusive eines Diagramms mit monatlicher Durchschnittsdividende. Dabei spielt es keine Rolle ob diese tatsächlich erhalten worden sind, denn, wie oben schon gesagt, es basiert stets auf dem aktuellen Datum.
Was man leicht übersieht, aber dennoch eine super Funktion ist: Man kann die einzelnen Positionen im Depot anklicken und erhält dann eine Detailübersicht zum dahinter stehenden Instrument, natürlich mit Fokus auf die Dividenden. So sieht man beispielsweise die durchschnittliche Ausschüttungshöhe in den letzten Jahren und bekommt als .csv Datei die Dividendenhistorie und Unternehmensinformationen zum Download angeboten. Ich schrieb eingangs von der Partnerschaft zu Parqet - diese wird hier auch nochmal sichtbar, denn innerhalb der letzten Wochen (August 2022) wurde der Link zur "Unternehmensinformationen.csv" durch einen Link auf die Parqet Assetübersichtsseite ersetzt.
Angezeigt werden ebenso die Dividendenkennzahlen "Dividendenrendite FWD", "Jährliche Dividende FWD" und "Dividendenwachstum (CAGR)" (letzteres mit Zeitraum-Dropdown). Ein Diagramm zeigt die gezahlten Dividenden der letzten 1, 3, 5 oder 10 Jahre - oder auch wahlweise die gesamte Historie. Abgerundet wird das Profil dann mit der Dividendenhistorie in Tabellenform. Ex Datum, Zahltag, Ausschüttungsbetrag und Veränderung in % gegenüber dem vorherigen Wert. Das einzige, was man hier noch vermissen könnte, ist die Payout Ratio - vielleicht kommt da ja noch was. Zuletzt sei noch erwähnt, dass sich nicht nur die Dividenden-Termine darstellen lassen sondern dass auch die vergangenen Aktiensplits angezeigt werden (Datum, Verhältnis).
Alle Aktien
Die dritte Funktion, "Alle Aktien", ist der Wertpapier-Screener von DD. Wer hier Dinge wie KGV, KBV, SMAs, EMAs und all das Zeug erwartet, der wird enttäuscht. Für Dividendenjäger allerdings genau das richtige: Die einzigen Filter sind Dividendenrhythmus (z.B. quartalsweise), Dividenden Monat (z.B. Juli) und, für die "Aristokraten", also diejenigen, die ein DD Abo haben, auch noch die prozentuale Dividendenrendite, also z.B. mindestens 3%.
In der Ergebnisliste hilft dann der "Popularitätswert" ungemein. Während mir nicht ganz klar ist, worauf dieser basiert (vermutlich wie oft dieser in den Depots vorhanden ist, ggf. sogar in Parqet Depots?), so hilft er doch beim Finden der bekannten Werte.
DivvyDiary hat mir auf Nachfrage bestätigt, dass der Popularitätswert auf den Depotinhalten der registrierten Nutzer basiert. Der Wert 1 bedeutet beispielsweise dass das entsprechende Wertpapier am häufigsten in den DD Nutzerdepots vorhanden ist.
Natürlich kann man auch absteigend sortieren, aber dann landet man irgendwo im Microcap / Fonds Nirvana. Aber vielleicht möchte der eine oder andere genau das. Leider kann man nicht nach Symbol oder Börse sortieren, ist aber nur eine Anmerkung - die Funktion schränkt das überhaupt nicht ein.
Oft kann man beispielsweise auf Twitter Fragen wie "Welche Aktie für eine Januar Ausschüttung" lesen. Hier hilft der Screener und gibt Ergebnisse zur weiteren Recherche!
Sonstiges
Es gibt noch eine Handvoll anderer Funktionen, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Diese verbergen sich hinter den Profileinstellungen und neben der Möglichkeit, die Währung zu ändern oder Steuersätze hinzuzufügen, kann man sich tägliche, wöchentliche oder monatliche E-Mails mit den Dividendenausschüttungen für den nächsten Zeitraum zu schicken lassen. Auch das Aktivieren von Push Nachrichten ist hier möglich. Ein weiteres Bonbon: Man kann sich eine iCal Datei herunterladen und diese z.B. in Microsoft Outlook einfügen - schon hat man alle Zahlungen (und wahlweise auch Ex-Daten) in Outlook eingefügt. Auch toll: Man kann sich einen API Schlüssel generieren lassen, mit dem man andere Apps und Programme den Zugriff auf die DD Daten geben kann. In Portfolio Performance gibts ja beispielsweise den Menüpunkt "Auf DivvyDiary.com hochladen", welchen ich aber selbst noch nicht getestet habe. Diese Funktion an sich bietet eine Reihe von Möglichkeiten, die, das sei vorweggenommen, ich nicht bei den anderen Tools gefunden habe.
Negative Punkte kann ich beim besten Willen nicht finden. Man darf eben nicht vergessen, was DivvyDiary sein möchte und vor allem: Was es nicht sein möchte. Es ist keine Konkurrenz zu Portfolio Performance, Parqet oder den anderen hier im Vergleich. Soll es auch nicht sein. Sondern eine Ergänzung dieser Tools um die eigene Depotverwaltung mit Dividendeninformationen anzureichern. Für mich ein super Tool, welches ich auch weiterhin im Abo-Modell behalten werde.
Kosten
Kostenlos können fast alle Funktionen genutzt werden, ein Monatsabo schlägt mit 5 € ins Kontor. Die Funktionen in der Aristokraten-Version haben durchaus ihre Berechtigung, bieten also einen Mehrwert für Dividenden-Depot-Inhaber oder solche die es werden wollen. Die 5 € sind aus meiner Sicht dafür auch nicht übertrieben. Bei jährlicher Zahlung reduziert sich das auf rund 4,60 € pro Monat. Und wo bekommt man für den Betrag schon "einen besonderen Platz im Herzen" 😉 ? Einzig und allein die Begrenzung auf 3 Depots könnte für den einen oder anderen etwas knapp bemessen sein, insbesondere für eine Bezahlversion.
ExtraETF Finanzmanager im Fokus
Als nächstes in diesem Vergleich-Beitrags kommt ein Funktions-Schwergewicht und ich hoffe dass ich den Umfang richtig wiedergeben kann. Der Finanzmanager von extraETF ist im Laufe der Zeit zu einer, aus meiner Sicht, ernstzunehmenden Konkurrenz angewachsen. Ich hatte vor einigen Jahren ein Abo, musste dann aber feststellen, dass die Funktionalität dermaßen gering war, dass ich es gekündigt habe und nicht wieder zurückgekommen bin. Erst kürzlich wurde ich darauf aufmerksam gemacht und habe mir nochmal ein Abo für diesen Test zugelegt.
Zunächst einmal bemerkt man: extraETF. Den Namen. Der Schwerpunkt dieses Portals liegt offensichtlich auf, wer hätte es gedacht, ETFs. Eine umfassende ETF Datenbank die, zugegebenermaßen, mein Nr. 1 Portal für die ETF Recherche ist. Mit der Konkurrenz "JustETF" bin ich nie wirklich warm geworden, auch wenn die jetzt zu "meinem" Broker Scalable Capital gehören und eine Parqet Integration haben. extraETF ist meine Empfehlung wenns um ETF Recherche geht (und dann natürlich die Seiten der ETF Anbieter und Indexanbieter, aber das ist eh trivial - im Sinne von unnötig zu erwähnen).
Dennoch hat extraETF die Möglichkeit, auch Aktien (und mehr) zu finden und in ein Depot zu übernehmen. Man kann auch gezielt nach Unternehmen suchen und schauen, in welchen ETFs dieses mit wie viel Prozent enthalten ist. Für diesen Vergleich gehe ich allerdings nur auf die Finanzmanager Funktion ein, alles andere würde den Rahmen hier sprengen - jeder darf sich auf https://de.extraetf.com gerne selbst ein Bild vom Umfang machen.
Ein neues Portfolio
Ein neues Portfolio ist schnell angelegt, wenngleich der Finanzmanager als solches eher versteckt ist: Nämlich als Unterpunkt des eigenen Accounts. Das hätte man deutlich prominenter platzieren können.
Wie auch schon bei den anderen Tools gilt es als nächstes, nach der Erstellung, Transaktionen, Aktivitäten oder Buchungen einzutragen. Die Eingabemaske ist auch recht übersichtlich, allerdings nicht 100% benutzerfreundlich. Das "Datumsfeld" steht an dritter Stelle, nach Stück und Kurs. Allerdings wird der Kurs zunächst automatisch befüllt und eine Änderung des Datums ändert den Wert im Kursfeld wieder - und damit den automatisch berechneten Betrag. Wenn man das weiß ist das kein Problem. Aber dennoch könnte man einfach das Datum zuerst bringen. Tabstopps sind hier übrigens kein Problem. Auch kann ich einen Betrag eintragen und dann wird die Stückzahl automatisch berechnet.
Was hier allerdings schmerzlich fehlt: Der "Speichern und Weitere" Button. Man muss zu jedem Kauf erneut das Depot wählen, das Wertpapier raussuchen und alle Werte eingeben. Sehr mühselig. Man kann eine .csv Datei importieren und extraETF liefert auch gleich eine Vorlage mit. Leider jedoch habe ich es zeitnah nicht hinbekommen, Transaktionen zu importieren. Zunächst jedenfalls. Obwohl ich nur den üblichen Bitcoin und Nasdaq ETF, also ein Wertpapier, mit derselben ISIN, Monat für Monat gekauft habe, wurden am Ende daraus mehrere ISINs gemacht (und die Bitcoin Transaktionen wurden gar nicht erst angezeigt). Lange Rede kurzer Sinn: Also doch alles manuell eintragen. Das habe ich dann auch für Bitcoin gemacht und dann nochmal exportiert, aus einer Eingebung heraus. Und siehe da: Das Format sieht wieder anders aus als die mitgelieferte Vorlage. Im "neuen" Format klappte dann auch plötzlich ein Import der Nasdaq ETF Buchungen.
Das gesamte Tool ist zwar recht intuitiv aufgebaut, dennoch gefällt mir nicht, dass bei jeder Änderung das Depot bzw. die Seite neu geladen und die Tabelle wieder auf die Standard "25 Zeilen" gesetzt wird. So hatte ich zum Beispiel ein paar Buchungen manuell eingetragen welche ich nach dem automatisierten Import wieder löschen musste (es gibt übrigens keinen Hinweis, dass eine Buchung schon existiert). Es bot sich eine reine Klick-Orgie. Erstmal auf Seite 3 des Depots klicken, dann die Transaktion löschen. Kurz warten, dann lädt das Depot neu. Runterscrollen, warten bis alles geladen ist, wieder Seite 3 anklicken (oder 100 Zeilen) und so weiter. Also ich habe in keinem Tool so lange Zeit damit verbracht, Demo Daten zu generieren. Dafür gibts garantiert keine Punkte.
Cash-Transaktionen konnte ich auch (angeblich) hinzufügen, allerdings tauchten die nirgendswo auf. Erst nachdem ich die Option "Negative Kontostände ausgleichen" deaktiviert (und danach wieder aktiviert) hatte, wurde das "Verrechnungskonto" korrekt gefüllt. Sicherlich nur ein Fehler der schnell gelöst werden kann. Was man auch wissen sollte: die Cash-Transaktionen werden nicht in diesem Portfolio angezeigt sondern man muss (im Screenshot oben) rechts auf "Mein Testdepot" klicken und sieht darunter noch das Verrechnungskonto mit den entsprechenden Transaktionen.
Übersicht
Die Übersicht summiert alle Portfolios und stellt die Performance aggregiert dar. Für die Testzwecke habe ich allerdings nur das eine Portfolio angelegt, daher sieht man hier auch nur diese Daten. Hier könnte man allerdings auch die einzelnen Portfolios miteinander vergleichen und erhält eine umfangreiche Übersicht über die Performance, Allokation, etc. . In der Übersicht sieht man zum einen den Depotwert, das Verrechnungskonto, die Portfolio Performance und -Entwicklung sowie ein paar Analyse-Daten und News. All in one, quasi.
Portfolio
Die Portfolioseite zeigt das vom Dashboard bekannte Performance Diagramm und fügt zusätzlich eine Wertentwicklungstabelle hinzu. Zeitgewichtete Rendite für 1 Woche, 1 Monat, YTD, 1 Jahr usw.
Auch findet sich hier der Portfoliobestand mit den einzelnen Positionen, der Gewichtung, Anzahl, Kurs usw - das übliche, möchte man meinen. Hier kann man auch aus dem Kontextmenü heraus weitere Wertpapiere kaufen, verkaufen oder andere Aktionen ausführen.
Schön dargestellt werden alle Aktivitäten, wenn man auf das kleine Icon neben einer Position klickt. Dort werden dann die Aktivitäten im Chart angezeigt (hier im Beispiel nur die Käufe, da noch nichts verkauft wurde). Den Chart kann ich skalieren und sehe auch noch eine "Erfolgsbilanz" über alle Aktivitäten.
Allokation
Die Portfolioallokation befindet sich teilweise hinter der Paywall. Im Abo sieht man hier die größten Positionen im Depot. Dabei ist dann nicht die Übersicht aus den ersten beiden Funktionen gemeint, sondern jeder ETF wird dann in seine Bestandteile aufgedröselt und entsprechend gelistet. So sieht man sehr gut ob man ein Klumpenrisiko hat, das anders vielleicht gar nicht auffallen würde (weil man z.B. nur ETFs im Depot hat ohne die Inhalte verglichen zu haben).
Das gleiche gilt dann für die Regionsübersicht, Länder und Branchen. Ein bisschen analog zur Parqet Funktion, nur dass man hier, wie gesagt, die ETF Bestandteile und nicht den ETF selbst gelistet bekommt.
Analyse
Im Analyse Tab finden sich so manche interessante Informationen zum Portfolio. So sieht man beispielsweise die "besten" ETF Kauf-Uhrzeit, basierend auf dem Xetra Liquiditätsmaß. Grob gesagt: Ist dieser Wert hoch, sind die Spreads hoch. Also kauft man entsprechend dann, wenn die Spreads sehr niedrig sind. In meinem Beispiel wäre das 12.30 Uhr bis 13.00 Uhr für den Nasdaq ETF und 16.30 Uhr bis 17.00 Uhr für den Vanguard All World High Dividend Yield ETF. Natürlich bezogen auf Xetra, bei anderen Börsenplätzen kann das abweichen. Mehr Infos dazu gibt es hier: https://www.xetra.com/xetra-de/handel/marktquaelitaet/xlm-xetra-liquiditaetsmass
Auch bekommt man hier Statistiken wie die TER fürs Portfolio (natürlich nur auf Fonds bezogen), die prognostizierte Ausschüttung p.a., das KGV, KBV und, bei Anleihen, auch die durchschnittliche Duration, Bonität und Kupon.
In der sogenannten "extraETF Anlagestil Box" wird das Portfolio bzw. die enthaltenen Werte nach Value/Blend/Growth und Marktkapitalisierung klassifiziert. Das gleiche gibts dann nochmal darunter in Tabellenform.
Weiter in der Analyse gibt es auch die historische Rendite der letzten 12 Monate, die Korrelation der Bestandteile und das historische Risiko. Im Vergleichschart kann man schnell das Portfolio mit allen auf extraETF verfügbaren Wertpapieren abgleichen (und sogar noch seine anderen Portfolios einfügen). Ein super Feature.
Zu guter Letzt gibt es noch eine Rendite- / Risiko-Matrix des Portfolios, anhand der letzten drei Jahre.
Es bleibt festzuhalten dass es hier etliche Analysemöglichkeiten für das eigene Portfolio gibt. Vergleiche mit Benchmarks oder die Aufteilung nach Marktkapitalisierung, ja alleine schon das "Ausklappen" der ETFs, bringen einen deutlichen Mehrwert für die Portfolioplanung.
Ausschüttungen
Auf diesen Punkt möchte ich auch noch eingehen, denn hinter "Ausschüttungen" verbirgt sich zum einen ein Überblick über die erhaltenen Ausschüttungen, zum anderen eine Auflistung aller noch zu erwartenden Ausschüttungen, wahlweise auf Monats-, Quartals- oder Jahresbasis. Das hilft dem gemeinen Dividendenjäger sehr beim Aufbau eines Portfolios. Natürlich habe ich jetzt zu Demo-Zwecken nur ein Wertpapier drin. Man stelle sich dort ein entsprechend diversifiziertes Dividendendepot vor, Aktien und ETF Ausschüttungen werden hier gleichermaßen angezeigt.
Gewinn/Verlust
Die Gewinn und Verlust Seite zeigt das, was man sich darunter vorstellen würde - realisierte und unrealisierte Gewinne sowie Verluste aller Wertpapiere, wahlweise auch inklusive schon vergangener Bestände. Auch hier kann ich auf das kleine Icon neben einer Position klicken und bekomme, wie schon erwähnt, alle Aktivitäten zu dieser Position aufgelistet.
Kosten
Auch extraETF kann in einer kostenfreien Variante genutzt werden. Diese ist allerdings, wie üblich, mit Einschränkungen versehen (so sieht man in der Portfolio Allokation z.B. nur die Top 3 Werte oder den Ausschüttungskalender nur fürs aktuelle Jahr). Der Schritt in das "Standard" Konto kostet dann rund 10 € im Monat oder 70 € im Jahr, was schon einen krassen Rabatt darstellt (leider sehe ich gerade nicht ob das nur eine aktuelle Aktion oder dauerhaft ist). Damit reduziert sich der monatliche Preis auf rund 5,80 € und dafür alle genannten Funktionen zu bekommen ist ein No Brainer. Der komplette Funktionsüberblick findet sich hier: https://de.extraetf.com/offer/functions
Ob man allerdings das Premium Modell braucht wage ich auch hier zu bezweifeln. Nun bin ich Amateur und beruflich nicht in der Finanzwelt aktiv - aber gibt es denn wirklich Profis die ihre Portfolios mit extraETF managen und dann 50 Portfolio Slots brauchen? Darüber hinaus gibt es aus meiner Sicht keinen Mehrwert (im Sinne von weiteren, exklusiven Funktionen), außer eben die +40 Portfolios und +40 Watchlists.
Simply Wall St. im Fokus
Simply Wall St. ist im Grunde eine automatisierte Datenkrake die verschiedenste Kennzahlen rund um das eigene Portfolio oder die eigene Watchlist darstellt. Damit unterscheidet es sich auch von den anderen Tools, denn hier wird weniger die Performance des eigenen Portfolios dargestellt sondern mehr auf News und Kennzahlen-Präsentation geachtet.
Die Startseite
Direkt auf der Startseite gibts eine Übersicht über die aktuelle Portfolio Performance (klein, links oben) und ganz prominent werden die News aus anderen Portalen dargestellt, z.B. von Seeking Alpha. Das erleichtert das "auf dem laufenden bleiben" schon sehr. Auf der rechten Seite findet sich noch eine Markt- und Sektorübersicht, jeweils mit Performance der letzten 7 Tage und größeren Intervallen.
Wer hier nun die Tagesperformance sucht, im Sinne von: Wie hat sich mein Depot seit gestern entwickelt oder was hat der S&P 500 heute so gemacht - Fehlanzeige. Auf allen Seiten gibt es nur, als kleine Einheit, die Woche.
Unten links im Bild sieht man auch die anstehenden Earnings Dates, basierend auf den Werten in den eingetragenen Watchlists und Portfolios. Der andere Tab "Ex Dividend" zeigt genau das - die Ex Dividenden Termine der genannten Werte. Nützlich um eine Übersicht zu bekommen, allerdings ist die Ergebnisliste auf ein paar Einträge begrenzt, trotz der "See more" Funktion.
Markets
Auch wenn es nichts mit der Depotverwaltung an sich zu tun hat, so sei ganz schnell die Marktübersicht erwähnt. Hier findet sich, mal am Beispiel "DE Market", eine Zusammenfassung der letzten 7 Tage angezeigt, inklusive der "Trending Industries" und Sektortrends.
Portfolios
Man kann auf Simply Wall St. verschiedenste Portfolios anlegen und diese auf verschiedene Arten "füllen". Entweder ohne Kursinformation, als reine Watchlist, oder aber mit echten Transaktionsdaten, per Import oder manuell. Dabei gestaltet sich der manuelle Import etwas abenteuerlich, denn zum einen ist die Eingabemaske sehr klein, zum anderen muss man sich an das strikte Format halten. Als Beispiel:
Der ganze "Werte einpflegen" Prozess ist leider nicht für jeden intuitiv verständlich. Darüber hinaus ist das Depot auf EUR gestellt, die Wertpapiere notieren aber natürlich in USD. Immerhin werden Währungsverluste und -gewinne ausgewiesen. Hat man das dann geschafft, kommt man zur Portfoliobersicht. Diese ist in 10 Unterpunkte aufgeteilt (die ich hier nicht alle besprechen werde). Größtenteils handelt es sich um fundamentale Kennzahlen die den einzelnen Werten zugrunde liegen. Bei in Deutschland handelbaren ETFs versagt das Programm leider kläglich, wie zum Beispiel beim nun schon öfter genutzten Vanguard All-World High Dividend ETF, VGWD. Daher habe ich eine Auswahl von Dividendenwerten ohne Transaktionen eingetragen.
Leicht verspielt kommt die sogenannte "Snowflake" Bewertung daher, die das Portfolio nach Value, Future Growth, Past Growth, Financial Health und Dividend History klassifiziert.
Wirklich interessant ist die Diversifikations-Grafik. Diese zeigt die Diversifikation über alle Sektoren und Industrien hinweg und gibt damit ein gutes Bild über die Portfoliozusammenstellung. Das schaffen andere Tools zwar auch, aber keine in dieser optisch ansprechenden, Baum-Ast-artigen Struktur:
Als weitere Kennzahlen in der Portfolioübersicht finden sich dann noch beispielsweise das KGV oder "Intrinsic Value based on Free Cash Flows", wonach mein Testportfolio nun 66% "undervalued" ist. Was man daraus ableitet sei jedem selbst überlassen.
Ebenso gibt es PE Ratios (Portfolio vs. Market), PEG Ratios, PB Ratios, ROE, ROA, ROCE und so weiter. Ich will das nicht klein reden, diese Kennzahlen haben mit Sicherheit eine Relevanz und es kann nicht schaden, sich diese pro Position anzuschauen. Jedoch erschließt sich mir nicht, wie ich mit dieser Übersicht sinnvoll ein Depot verwalten soll. Ob mein Portfolio, bestehend aus Werten, die ich nach irgendeiner Logik ausgewählt habe, nun ein ROA von 9,5% hat, während der Markt 5,6% bietet, nun ja. Vielleicht erblickt der eine oder andere hier ja den heiligen Gral - meiner ist es nicht. Neben der oben angesprochenen Diversifikationsgrafik ist noch die Nummer 10, "Dividends", recht interessant. Dort gibt es den geschätzten Jahres-Yield dargestellt, prozentual runtergebrochen auf die einzelnen Portfolio-Positionen. Und das wars dann auch schon.
Einzelwertübersicht
Was auf Simply WallSt. gut funktioniert: Die Einzelwertübersicht. Sobald man einen Wert angeklickt hat, öffnet sich eine Übersicht mit einer direkten Einschätzung (Rewards, Risks). Das hilft grob einen ersten Blick zu bekommen (z.B. ob das Unternehmen hohe Schulden hat, Profitabel ist, Probleme mit der Dividendenhistorie hat, usw). Nun ist das auch nicht Bestandteil der Portfolioverwaltung, es ist aber zumindest der Grund warum der eine oder andere sich das hier mal genauer anschauen könnte. Daher erwähne ich diese Funktion noch im Vergleich, denn keiner der anderen Tools bietet neben der Portfolioverwaltung noch so eine ausführliche Unternehmensinfo-Seite. Hier empfehle ich einfach mal selbst einen Blick drauf zu werfen, denn auch hier würde eine Beschreibung der einzelnen Bewertungen den Umfang sprengen. Allerdings ist eben dieses Unternehmensprofil der USP von Simply Wall St. und den lässt sich das Team auch gut bezahlen.
Kosten
Die Preise für Simply WallSt. sind gesalzen, meiner Meinung nach. Von den recht guten Unternehmensübersichten sind, im kostenlosen Modell, lediglich 5 pro Monat verfügbar. Und die Portfoliobewertung enthält nur die ersten 5 Werte im Depot, die anderen werden einfach außer Acht gelassen. Im Modell für 120$ pro Jahr oder 15$ pro Monat wird es nur ein wenig besser: 30 Reports pro Monat. Das ist schon ok, aber jemand, der viel und gerne recherchiert kommt hier schnell an die Grenze. Und man darf auch kein Depot mit mehr als 30 Werten haben. Im 30$ pro Monat-Modell (bzw. 20$ bei jährlicher Zahlung) bekommt man dann (festhalten) eine Export-Funktion dazu. Immerhin gibt es unbegrenzte "Company Reports" und das Portfolio kann auch mehr als 30 Werte enthalten, die in die Analyse gezogen werden. Ebenfalls ist ein Stock Screener in den beiden kostenbehafteten Modellen nutzen. Dieser ist gar nicht mal so schlecht, denn auch dort kann man das Snowflake-Modell nutzen und entsprechend suchen (neben den Advanced Filters mit den ganzen fundamentalen Kennzahlen).
Ich selbst habe mir für den Vergleich das Premium Modell geholt (damit ich immerhin unbegrenzt rumklicken kann) und ich muss zugeben: Ich habe lange mit mir gehadert ob ich nicht die "Geld zurück" Option nutzen soll. Obgleich das Tool sicherlich Stärken hat - diese 240$ sind für mich jedenfalls nicht gerechtfertigt.
Zusammenfassung und Fazit
Fünf Tools habe ich mir angeschaut. Alle unterschiedlich und doch mit einigen Gemeinsamkeiten. Natürlich muss jeder selbst das Tool finden mit dem er zurecht kommt - allerdings hoffe ich dass diese Übersicht schonmal dieses oder jenes Tool interessant (oder auch uninteressant) erscheinen lässt.
Ich selbst werde auf jeden Fall das Abo bei Simply Wall St. auslaufen lassen, denn dieses Tool bringt mir keinen Mehrwert gegenüber den anderen hier im Vergleich. Es sieht zwar gut aus und hat einen guten Ansatz, ist für mich in der Portfolio Bedienbarkeit aber ungenügend und die Analyse beschränkt sich auf Vergleich der fundamentalen Kennzahlen gegenüber dem allgemeinen Markt (abgesehen von der Diversifikationsübersicht!). Die Newsaggregation ist toll, der Stock Screener recht einfach, letztlich aber zu wenig Mehrwert.
In der Bedienung besser macht es da Parqet, allerdings bietet mir sowohl die kostenlose als auch die Abo-Variante aktuell noch zu wenig Funktionen im Vergleich. Ein Depot ist schnell angelegt und die Übersicht gefällt. Eine Integration mit DivvyDiary zeigt die Dividenden an und die Analysemöglichkeiten sind auf dem richtigen Weg.
Allerdings kommt es noch nicht an den von mir positiv hervorzuhebeden extraETF Finanzmanager ran. Obwohl ich meine Schmerzen mit dem Import und dem Handling habe (man muss nur mal vor haben, mehrere Transaktionen aus dem Depot zu löschen), so ansprechend ist doch im Vergleich die Analyse und grundsätzliche Depotverwaltung. Die ETF Datenbank im Hintergrund ist ein starker Pluspunkt, denn diese bietet das Aufklappen der ETF Positionen. Ich kann mir vorstellen dass Parqet das in Zukunft mit einer JustETF Partnerschaft auch anbieten könnte. Heute aber ist das noch nicht der Fall (soweit ich weiß, gerne andere Info an mich schicken!).
Portfolio Performance nutze ich auf meinem Desktop Rechner und es steht auch nach dem Vergleich fest: Dieses Tool bietet einfach den größten Funktionsumfang, ganz ohne Kosten. Die Einarbeitung dauert aber etwas und die ganzen Features und Einstellungsmöglichkeitgen sind für den einen oder anderen möglicherweise zu viel.
DivvyDiary finde ich am "sympathischsten" von allen Tools, denn hier zahlt sich ein Fokus auf nur einen Anwendungsbereich schon aus. Dem Tool könnte noch etwas an Funktionsumfang gut tun, aber ich habe keinen Zweifel daran dass das auch so kommt. Noch während ich diese Zeilen schreibe ist das Team auf Twitter aktiv und bespricht die jüngst eingeführten Änderungen. Ich bin gespannt.
Meine allgemeine Empfehlung geht daher an den extraETF Finanzmanager. Platz zwei folgerichtig Portfolio Performance. Auf Platz drei sehe ich DivvyDiary. Eigentlich undankbar, denn es ist ein Spitzen-Tool - aber eben sehr in der Dividendennische. Für einige sicher sehr interessant, für eine grundsätzliche Depotverwaltung aber zu wenig. Nummer vier geht an Parqet und die rote Laterne geht an Simply WallSt.
Parqet wird dieser Platz, isoliert gesehen, nicht wirklich gerecht, es gibt wenig negative Punkte. Aber da ich nun mal keine drei "zweiten Plätze" haben möchte und die Kosten dann doch etwas höher sind, ergibt sich hier diese Positionierung. Keinesfalls möchte ich mich hier gegen DivvyDiary oder Parqet aussprechen. Abraten möchte ich nur von Simply Wall St., das hat mir leider nicht gereicht.
Über ein Feedback auf Twitter freue ich mich, gerne berichtige ich auch wenn ich etwas übersehen habe. Lass gerne einen Kommentar unter meinem Handle @meinfinanzkram da.
TL;DR
Lass Simply WallSt. sein und nimm den extraETF Finanzmanager. Fortgeschrittene können auch Portfolio Performance nutzen, DivvyDiary als schöne (und günstige) Ergänzung für Dividendendepots. Parqet könnte was werden, insbesondere die starke Assetübersicht gefällt, muss aber noch in der Analyse zulegen.