Darum brauchst DU Twitter Blue!
Diesen Artikel hatte ich schon am 25.4. geschrieben, aber aufgrund der Twitter/Substack Probleme noch nicht hier veröffentlicht. Das hole ich nun nach.
Nun ist es also soweit. Ich habe mir den blauen Haken zugelegt. Warum das gut ist und welchen Mehrwert mir das bringt, schreibe ich mal kurz auf. Vielleicht hilft dir das, falls du auch mit dem Blue-Gedanken spielst.
Intro
Mittlerweile kommen auch gefühlt immer mehr blaue Haken in die Twitter Timeline. Die Gründe dürften wohl unterschiedlich sein. Der eine möchte seinen Account verifiziert haben, der andere möchte die Extra-Funktionen haben. Seit ein paar Tagen habe ich auch mit dem Gedanken gespielt, mir die erweiterten Funktionalitäten freizuschalten. Obwohl mein Account nicht zu den „Großen“ gehört, so bin ich doch täglich aktiv und tweete über meinen „selbstverwalteten Finanzkram an der Börse“.
Während der ganzen Tweeterei ist es mir dann doch schon das eine oder andere Mal passiert, dass ich meine Antworten bis auf das letzte Zeichen optimieren musste. Oder das mir ein großer Schreibfehler unterlaufen ist, der den Sinn komplett abändert. Das ist nun Vergangenheit. Aber ohne weitere Umschweife: Hier mal die Featureübersicht.
Twitter Blue Features
Priorität bei den Rankings und Suchergebnissen
Anscheinend werden die Blue-Abonnenten bevorzugt in Suchen und Konversationen angezeigt. Inwiefern das stimmt müssen diejenigen beurteilen, die sich den Source Code vorgenommen haben (und sofern der überhaupt noch aktuell ist). Das kann man beispielsweise in diesem Twitter Thread schön nachlesen:
https://twitter.com/aakashg0/status/1641976869460275201
Natürlich nimmt man alles mit, was die Sichtbarkeit vergrößert – darum ist man ja als Creator aktiv. Wäre das das einzige Feature, dann würde ich dafür wohl nicht zahlen. Aber im Gesamtpaket ist es dann doch sinnvoll und (vermutlich) kein unnützes Zeug.
Weniger Werbung / Mehr Tweets zwischen Werbeblöcken
Das ist in der Tat etwas, was mich bei der mobilen Nutzung stört. Im Browser wird es mir weggefiltert, aber auf dem Handy oder dem Tablet ist jeder dritte Eintrag eine Werbeanzeige bzw. ein gesponsorter Inhalt. Nun hat man ja schon gelernt damit umzugehen: Ich schaue beim Durchscrollen als erstes auf den Handle – wer hat den Tweet erstellt? Und wenn ich den Namen nicht kenne, dort ein paar graue, gelbe oder sonst wie nicht-blaue Haken zu sehen sind oder das eben ein bekanntes Unternehmen ist, dann ist die Chance hoch, dass es sich um eine gesponsorte Anzeige handelt (spätestens an der Kennung unter dem Tweet ist es ja erkennbar). Wenn sich das mit dem Abo jetzt noch verkürzt, umso besser. Bin gespannt wie es bei Tweets ist. Sobald eine Antwort auf einen Tweet gegeben wurde, erscheint unter dieser (zumindest in der App) auch direkt eine Werbung. Ob die dann weg ist? Vermutlich nicht.
Formatierung: Fett und Kursiv in Tweets.
Tja, wer es braucht. Die älteren unter uns wissen es noch, das war DER letzte Schrei als man endlich den Text formatieren konnte. Sei es in Wordpad, in HTML Mails oder überhaupt auf den ganzen HTML-Frames-Webseiten. Aber mittlerweile ist der Trend dankenswerterweise vorbei. Wenn ich in jedem zweiten Tweet ein paar Wörter fett mache, nur um etwas mehr Gewicht reinzulegen, dann mangelt es dem gesamten Tweet an Qualität. My 2 cents. Jedenfalls ist das kein Grund für ein Abo, besser ganz sparsam nutzen, die Funktion.
Längere Videos posten, auch in 1080 P.
Wie unglaublich egal mir das ist. Das ist vielleicht ganz toll für jemanden, der hier nur Videos hochlädt, aber ich brauche in meinem Finanzkram-Twitter-Alltag keine Videos. Und selbst wenn, dafür gibt es andere, bekannte und spezialisierte Plattformen. Schnell weiter – und jetzt wird es interessant, versprochen.
Längere Tweets
Na also. Hier ein Leerzeichen weg, dort eine Abkürzung einfügen. Punkte braucht man nicht. Man kennt es. Irgendwo noch das letzte Zeichen rausquetschen, damit die ausführliche Antwort auf den ETF Vergleich noch reinpasst. Oder einfach gleich die letzten beiden Worte in eine neue Antwort schrieben. Nein, das ist nun Vergangenheit, denn das Zeichenlimit wird stark erhöht. Nun sind auch längere Texte in Tweets und Antworten möglich. Sollte man das oft nutzen? Bitte nicht. Es ist nun einmal der Charakter von Twitter, dem „Kurznachrichtendienst“, dass man sich beschränkt. Aber das eine oder andere Mal, insbesondere bei direkten und indirekten Hilfestellungen, finde ich das hochgradig sinnvoll. Denke mal dass dieses Feature die Nutzer spalten wird. Die einen werden es lieben, die anderen haben keinen Bock, ständig auf „Mehr lesen…“ zu klicken.
Ich werde versuchen, mich aber auch mit dem neuen Limit an die 280 Zeichen Regel zu halten und das nur in Ausnahmefällen umgehen.
Tweets bearbeiten
Das ist ein weiteres Quality of Life Feature, welches ja schon seit Urzeiten von Twitter Nutzern gefordert wird. Nun ist es halt im Abo verfügbar, sei es drum. Aber auch das kennt jeder, der mehrfach tweetet: Schreibfehler. Mal nur kleine, mal große, die die Aussage komplett umstellen. Was ist der Standard in so einem Fall? Tweet löschen, neu schreiben, absenden. Hat nur den kleinen Nachteil, dass alle, die z.B. erwähnt wurden, beide Tweets in den Benachrichtigungen angezeigt bekommen. Kann einem egal sein, sollte man aber wissen. Jedenfalls gibt es mit Twitter Blue nun die Möglichkeit, Tweets innerhalb von 30 Minuten 5 Mal zu bearbeiten. Das sollte für alle wichtigen Korrekturen ausreichen. Und wenn es dann immer noch nicht gut ist, dann kann man ja immer noch löschen .
NFT-Profilbilder
Diese sind nun auch mit Twitter Blue möglich. Ich selbst nutze die gar nicht und bin als ewig gestriger auch noch nicht aktiv damit in Berührung gekommen. Habe lediglich aus irgendwelchen Aktionen bei Binance ein paar NFTs kostenlos bekommen. Muss man nicht unbedingt haben, aber für wen das wichtig ist – bitte, jetzt klappt auch das.
„Alle bestehenden Blue-Funktionen“
Das ist interessant! Denn gerade diese sind Verbesserungen, die das Abo aus meiner Sicht durchaus lohnenswert machen. Da wären zunächst die
Lesezeichen-Ordner
zu nennen. Ich habe eine Unmenge an Lesezeichen gespeichert, denn viele Tweets oder Threads tragen soviel Wissen, dass man diese mal in Ruhe durcharbeiten sollte. Das reicht dann wieder für eigene Blogeinträge oder Inspirationen für Investments. Ohne Twitter Blue ist das einfach nur eine chronologische Abfolge. Dort dann DEN einen passenden Tweet wieder zu finden gleicht der Nadel im Heuhaufen.
Dem wird nun Abhilfe geschaffen, mit den Lesezeichen-Ordnern. So kann ich mir diese nach Strategie, Blogs oder auch Prioritäten einordnen – frei wählbar.
Tweet-Rücknahme
Nach dem Senden eines Tweets kann dieser innerhalb von 30 Sekunden zurückgenommen werden. Falls man dann doch mal Stuss geschrieben hat. Oder ein eben angesprochener Schreibfehler drin ist. Oder vergessen habe, jemanden zu erwähnen. Jetzt kann direkt nachgebessert werden, ohne dass der Tweet öffentlich war. Ja, kann man alles umgehen, indem man schon beim ersten abschicken aufpasst. Aber Fehler passieren, vor allem je mehr man schreibt.
Reader Modus
Gerade wenn man sich die tollen Threads anschaut, dann fällt auf, dass diese zuweilen unübersichtlich sind. Viele Grafiken, Charts, Bilder sind mit dabei, ebenso viel Text und Kommentare. Mit dem Twitter Blue „Reader Mode“ wird alles (für das Lesen) unnütze entfernt und man kann den Thread entspannt durchscrollen.
Sonstiges
Was in Zukunft damit möglich sein wird und was nicht, das kann ich natürlich auch nicht beantworten. Seit einiger Zeit schwirren ja Gerüchte durch den Raum, dass auch Umfragen irgendwann nur noch von „Blue“ Accounts genutzt werden können. Ob das stimmt – keine Ahnung. Bekannt ist jedenfalls noch dass man App Icons ändern können soll (muss ich mir noch anschauen), Farbdesigns ändern kann und dass es einen speziellen Twitter Blue Kundenservice gibt.
Fazit
Ich werde in den nächsten Tagen und Wochen hier wieder reinschauen und mein Fazit nach ausgiebiger Nutzung aktualisieren. Stand heute allerdings bin ich von den Vorteilen auf dem Papier überzeugt. Mir werden diese ein wenig mehr Quality of Life beim Tweeten bringen und sind entsprechend für mich sinnvoll. Ob das auf jeden zutrifft? Das mag bezweifelt werden. Letztlich kommt es darauf an, wie man Twitter nutzt und ob man eher Creator oder Consumer ist. Meine Überlegung ist auch: Ich nutze so viele Seiten und Tools, die meisten sogar im Monats- oder Jahres-Abo. Warum muss dann unbedingt Twitter, welches ja im Grunde der Ausgangspunkt meines Social Media Auftritts als Creator ist, kostenlos sein? Das wirkt etwas komisch und ich finde da auch kein Argument für. Weil es immer schon so war? Oder weil man Elon Musk kein Geld geben möchte? Nein. Darüber hinaus sind rund 9,50 € pro Monat nun auch nicht viel Geld, weswegen für mich die Entscheidung pro Twitter Blue gefallen ist (mit der Option zu kündigen, ich habe die monatliche Zahlung gewählt).
Stellt man die Features und Funktionen gegenüber, dann steht für mich das Ergebnis fest: 7 mal sinnvoll, 3 mal „braucht man nicht“. Und deshalb brauchst DU, rein objektiv, auch Twitter Blue .
Ich hoffe dass dir diese kurze Funktionsübersicht etwas gebracht hat. Lass gerne einen Kommentar unter meinem Twitter-Handle @MeinFinanzkram da, natürlich auch (oder gerade wenn) ich hier irgendetwas geschrieben habe, was du ganz anders siehst.
Björn / MeinFinanzkram
TL;DR
Hier mal mein Fazit in einer schönen Grafik:
Weiterführende Links
Initialer Blogbeitrag in dem diese Funktionen angekündigt wurden:
https://blog.twitter.com/en_us/topics/company/2021/introducing-twitter-blue
Neuer Beitrag vom 12.12.2022:
https://blog.twitter.com/en_us/topics/product/2022/twitter-blue-update
Bildnachweis
Beitragsbild aus den Twitter Brand Guidelines